Chinesisches Unternehmen Taihai erwirbt Duisburg Tubes Production
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Chinesisches Unternehmen Taihai erwirbt Duisburg Tubes Production

6. November 2017 · Duisburg · Geschäftsfeld Sanierung und Restrukturierung

  • PLUTA-Experte Jochen Glück als Sanierungsvorstand im Eigenverwaltungsverfahren tätig
  • Turnaround des Unternehmens gelungen
  • Käufer übernimmt alle 90 Mitarbeiter

Nach eineinhalb Jahren in Eigenverwaltung erzielte Sanierungsvorstand Jochen Glück eine Investorenlösung für die Duisburg Tubes Production AG. Der Hersteller von Hüllrohren für die Nuklearindustrie wurde an die Taihai Manoir Nuclear Equipment Co. veräußert. Der börsennotierte chinesische Konzern ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von Kernkraftanlagen, Spezialausrüstungen und petrochemischen Anlagen.

Der Kaufvertrag wurde bereits im Juni 2017 notariell unterzeichnet. Im Oktober erfolgte nun die Genehmigung durch das Bundeswirtschaftsministerium. Taihai übernimmt alle 90 Mitarbeiter. Das Verfahren in Eigenverwaltung kann damit erfolgreich abgeschlossen werden.

Millionenaufträge gewonnen

Diplombetriebswirt Jochen Glück von der Restrukturierungsgesellschaft PLUTA ist seit Frühjahr 2016 Sanierungsvorstand der Duisburg Tubes Production AG (DTP). Zum PLUTA-Sanierungsteam gehören noch Dr. Maximilian Pluta und Ludwig Stern. Martin Lambrecht von der gleichnamigen Kanzlei LAMBRECHT unterstützte und begleitete das Verfahren als Sachwalter.

Im April 2016 musste DTP beim Amtsgericht einen Antrag auf Eigenverwaltung stellen. Damals beschäftigte das Unternehmen 156 Mitarbeiter, der Auftragsbestand im Bereich Nuklearindustrie lag bei Null Euro. Aufgrund der veränderten Marktbedingungen wollte das Unternehmen neue Absatzmärkte und vor allem neue Branchen erschließen. Sanierungsexperte Jochen Glück erkannte allerdings nach wenigen Monaten, dass die Produktionsprozesse bei DTP hierfür nicht ausgelegt sind. Die Qualitätsstandards in der Produktion für die Nuklearindustrie sind deutlich höher als in anderen Branchen. Zudem ist DTP auf die Herstellung von Rohren mit bis zu 5 Meter Länge spezialisiert, während in anderen Branchen flexible und kleinere Maße gefragt sind.

Sanierungsvorstand Glück erklärt: „Knapp drei Monate nach meinem Amtsantritt haben wir beschlossen, dass sich das Unternehmen wieder auf sein Hauptgeschäft mit der Nuklearindustrie konzentrieren wird.“ Andere Vertriebsaktivitäten wurden eingestellt. Die Zahl der Mitarbeiter musste Mitte 2016 in Produktion und Verwaltung reduziert werden. Für die Beschäftigten wurde einvernehmlich mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG BCE ein Sozialplan erarbeitet.

Zugleich gewann das Unternehmen einen ersten Millionenauftrag, die Produktion wurde wieder hochgefahren. Ende 2016 folgten weitere Millionenaufträge für die Jahre 2017 und 2018. Mit dem Hauptkunden Areva wurden entsprechende Verträge über eine jeweilige Jahresproduktion von 1000 Kilometern Hüllrohren vereinbart. Diese neuen Aufträge waren eine hervorragende Basis für die finalen Investorengespräche. Der Verkaufsprozess wurde von KPMG als M&A-Berater professionell begleitet.

Zum Vergleich: 2016 produzierte DTP insgesamt 365 Kilometer an Hüllrohren. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 waren es bislang rund 1300 Kilometer, obwohl ursprünglich nur 1000 Kilometer vereinbart waren. Bei einem Umsatz von über 10 Mio. Euro wird das Unternehmen 2017 voraussichtlich eine EBIT-Marge von ca. 10 % erzielen. Im ersten Halbjahr 2016 war noch ein hoher Verlust angefallen.

Qualitätsmanagement verbessert und Effizienz gesteigert

Neben notwendigen Kosteneinsparungen setzte Jochen Glück zahlreiche Maßnahmen um, damit DTP wieder erfolgreich wirtschaften kann. Das Qualitätsmanagement wurde verbessert und die Fehlerquoten deutlich reduziert. Das Unternehmen ist heute viel effizienter und wirtschaftlicher in der Produktion aufgestellt. Betriebsratsmitglieder nehmen mittlerweile Schlüsselpositionen ein und sind mitverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens.

PLUTA-Experte Glück erklärt: „Wir haben DTP erfolgreich saniert. Hervorzuheben ist dabei auch die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Sachwalter. Zudem möchte ich mich bei allen Mitarbeitern bedanken, die in den vergangenen Monaten einen hervorragenden Job gemacht haben.“

Der chinesische Investor wird das Unternehmen künftig weiterentwickeln und die Abhängigkeit von einem Kunden reduzieren. Die Voraussetzungen hierfür hat Jochen Glück gemeinsam mit seinem Team geschaffen. In Duisburg werden auch in Zukunft Hüllrohre made in Germany hergestellt.

PLUTA Experte

Dr. Maximilian Pluta

Dr. Maximilian Pluta
Rechtsanwalt, Diplom-Kaufmann, Steuerberater

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